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Bautagebuch

Vom Ryck bis in den Stadtpark


Von Juli 2018 bis November 2020 fanden vom Treidelpfad am Ryck, über die Koitenhäger Landstr. bis in den Stadtpark hinein Bauarbeiten statt, welche der Renaturierung des Ketscherinbachs und der Verbesserung der Stadtentwässerung dienten.

Historisch gesehen war der alte Ketscherinbach geraume Zeit fester Bestandteil der Region. Der alte Ketscherinbach entsprang ursprünglich in Höhe des derzeitigen Volksstadions und mündete in Höhe des „Wieker Schlags“ in den Ryck.

In den 1970er Jahren wurde der Ketscherinbach zur Durchführung der Ortsteilentwicklung Ostseeviertel Parkseite fast vollständig verrohrt. Aufgrund der zunehmenden Stadtentwicklung und verdichteten Bebauung im Greifswalder Osten kam es auch zu einer zunehmenden Flächenversiegelung. Diese führte im Falle von Starkregenereignissen zu hohen Abflüssen, die aufgrund der begrenzten Abflusskapazität der Rohrleitungen auch Überschwemmungen hervorriefen. Um dies künftig zu verhindern bzw. abzumildern, nahm sich das Abwasserwerk Greifswald vor, in dem betreffenden Gebiet die Entwässerungssituation zu verbessern und einen "Regenwassersammler Ost" zu bauen. Zur wirtschaftlichen Optimierung sollte nicht nur eine Vergrößerung der vorhandenen Kanäle erfolgen, sondern auch die Niederungsfläche nördlich der Wolgaster Straße zur Zwischenspeicherung von Regenwasser mitgenutzt werden.

Durch vertiefende Gespräche mit dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) und dem Wirtschaftsministerium konnte das Projekt mit einigen Änderungen in ein finanziell gefördertes Renaturierungsprojekt umgewandelt werden. Dadurch gelang zusätzlich zum verbesserten und sicheren Regenwasserabfluss auch die Wiederherstellung eines fast naturnahen Gewässers vom Stadtpark bis zum Ryck.

Im Zuge der Wiederherstellung sind neben der Herstellung eines naturnahen Gewässers viele technische Anlagen errichtet worden. Der neue Rahmendurchlasses am Ryck ist mit einem manuellen Schieber ausgestattet, sodass bei einem Hochwasser im Ryck ein Verschluss des Ketscherinbachs gewährleistet werden kann. 
Unter der Wolgaster Straße und der Lindenstraße wurden Durchlässe hergestellt. Entlang der Koitenhäger Landstraße wird der Kanal zur Straße hin durch eine Spundwand begrenzt, die Gegenseite hat eine technische, aber begrünte Böschung erhalten.
Im Stadtpark wurde ein durchgänginger Gewässerverlauf unter Einbeziehung einzelner vorhandener Gewässerabschnitte mit zahlreichen Durchlässen unter Wegen hergestellt. Im Bereich der Rohrleitung des alten Ketscherinbachs wurden sogenannte Abschlagsbauwerke errichtet. Regenwasser, welches über diese Rohrleitung aus Wohngebieten abgeleitet wird, kann somit auch in den Bachlauf gelangen.

Weiterhin wurden im Bereich der Pappelallee und der Gartensparten zwischen der Koitenhäger Landstraße und der Straße Am Elisenpark drei Durchlässe des Grabens 26/2 erneuert bzw. neu hergestellt. Somit werden die Ableitung des Regenwassers aus dem neuen Wohngebiet Am Elisenpark gewährleistet und der Überflutung der Kleingartenanlagen vorgebeugt.

Treidelpfad-Durchlass am Ryck

Bachabschnitt zwischen Wolgaster Straße und Ryck

Gewässerfurt

Durchlass unter der Wolgaster Straße

Umverlegung der Abwasserdruckleitung und Beginn der Spundwand

Spundwandeinbau

Durchlass Lindenstraße

Der Stadtteilfuchs beobachtet das Treiben am Nachmittag

Befestigung der Böschung und Begrünung

Durchlassherstellung mit Millimeterarbeit an der Telekom-Trasse

Querbauwerk mit Entlastung des Regenwasserkanals